Autoren

Andreas Edmueller

Andreas Edmüller

Geboren und aufgewachsen bin ich in Simbach am Inn (Niederbayern). Nach der Gesellenprüfung als Steinmetz habe ich in München und Oxford Philosophie, Logik/Wissenschaftsheorie und Linguistik studiert.

Das hat gut geklappt – seit meiner Habilitation 1996 bin ich Privatdozent für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Zur Zeit interessiere ich mich vor allem für die Moral-, Rechts- und Staatsphilosophie.

Schon 1991 habe ich mich als Unternehmensberater selbstständig gemacht und mit Dr. Thomas Wilhelm Projekt Philosophie gegründet. Für uns war klar, dass die Wirtschaft Philosophen braucht. Auch das hat zur allgemeinen Überraschung geklappt. Meine Arbeitsschwerpunkte als Berater waren Leadership, Teamunterstützung, Konfliktmanagement und Coaching. Ich habe an diesen Themen auch viel im internationalen Umfeld (Europa, Asien, USA) gearbeitet. Getreu dem Motto Aufhören wenn es am schönsten ist habe ich 2019 meine Beratertätigkeit beendet und bin seitdem Privatier.

Meine bzw. unsere Bücher kreisen im Grunde um ein Kernthema: Es geht uns um eine Verbesserung der Diskussions- und Argumentationskultur. Die Bücher zu Argumentation, Manipulation, Moderation und Konfliktmanagement widmen sich dem anständigen und zielführenden Miteinander – gerade in schwierigen Situationen. Ich habe in alle diese Bücher viel Herzblut, mein Wissen als Philosoph und meine Erfahrung als Berater eingebracht.

In meinem Buch zur Staatsphilosophie – Plädoyer für die Freiheit und gegen die Gleichheit – untersuche ich, wie sich Einsatz und Umfang des staatlichen Gewaltmonopols argumentativ sauber begründen lassen. Die Ergebnisse entsprechen nicht dem Zeitgeist – aber für den bin ich eh nicht zuständig.

Der Titel meines religionsphilosophischen Buches – Die Legende von der christlichen Moral: Warum das Christentum moralisch orientierungslos ist – fasst dessen religionskritische Kernthese sehr klar zusammen: Das Christentum verfügt über keine brauchbare Morallehre. Die Argumentation, die zu dieser Einsicht führt, lässt sich leicht auf andere Religionen und deren moralische Ansprüche übertragen.

2021 habe ich Band 1 des Buchprojektes Dossier Verschwörungstheorie veröffentlicht: Verschwörungsspinner oder seriöser Aufklärer? Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert. Warum dieses Buch? Mir ist aufgefallen, dass die meisten Debatten zu und über Verschwörungstheorien recht oberflächlich und argumentativ seicht sind. Damit aber macht man es Verschwörungsspinnern und Verschwörungsgaunern unnötig leicht – und seriösen Aufklärern und Whistleblowern unnötig schwer.

Band 2 mit dem Titel Verschwörungstheorien als Waffe. Wie man dieTricks der Verschwörungsgauner durchschaut und abwehrt wird dann 2022 erscheinen. Es werden darin sehr genau die Manipulationstaktiken und Tricks beleuchtet, mit denen unhaltbare Verschwörungstheorien und Verschwörungsmärchen als respektabel getarnt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die wirklich gefährlichen Verschwörungstheorien und deren Schnittstellen mit religiösem und politischem Extremismus. Ich konnte dafür die Extremismusexpertin Judith Faessler als Ko-Autorin gewinnen.

Judith Faessler

1971 wurde ich in Genf in der Schweiz geboren. Gleich eine Anmerkung für diejenigen, die nun an Herkunft und Heimat denken: Meine aktuelle Heimat ist München – und zwar schon seit meinem Studium.

Daheim war ich aber auch an den anderen Orten, an die mich das Leben, bzw. das Leben meiner Eltern, geführt hat. In Kalifornien, wo ich einen wunderbaren Kindergarten (nursery) und die Vorschule (kindergarden) besuchte; in Frankreich, dessen Schulsystem ich von der ersten Klasse bis zum baccalauréat durchlief. Studiert habe ich dann Orientalistik, Geschichte und Philosophie an der LMU in München.

Meine Muttersprache ist Deutsch, es sind im Laufe der Jahre noch einige weitere Sprachen hinzugekommen: Aufgewachsen bin ich mit Englisch und Französisch. Dann kam Persisch hinzu. Gelernt habe ich auch Arabisch und Türkisch und, wie die meisten Historiker, einige tote Sprachen: Latein, Osmanisch und Hebräisch. Ich hoffe, die Liste ist damit nicht abgeschlossen.

So, wie die Wohnorte sich ergeben haben, hat sich auch mein Beruf ergeben: Der Anschlag vom 11. September 2001 auf das World Trade Center führte zu meinem unerwarteten Quereinstieg beim bayerischen Verfassungsschutz. Trotz der häufig negativen und nicht immer fairen Berichterstattung bereue ich keine Minute, dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt zu sein: Jeder Tag bietet spannende und wichtige Themen.

Der Verteidigung von Rechtsstaat und Demokratie widme ich nicht nur mein berufliches Engagement. Auch privat ist mir die Wahrung unserer freiheitlichen Grundordnung ein wichtiges Anliegen. Hier sollte ich zum besseren Verständnis auf meine Herkunft verweisen, auf meine Familiengeschichte: Mein Großvater, Max Mannheimer, war Holocaust-Überlebender und meine Großmutter als Sozialdemokratin im Widerstand gegen den NS-Staat. Alle meine Großeltern waren von Beginn an überzeugte Anhänger der bundesrepublikanischen Demokratie. Das Bewusstsein für das Glück, in einer offenen Gesellschaft aufzuwachsen, wurde mir von klein auf vermittelt. ( https://rahmsdorf.eu/2018/08/wir-koennen-noch-viel-von-ihm-lernen/)

Ach ja, und last but not least: Publiziert habe ich bisher überwiegend Aufsätze in der Fachliteratur und Blogbeiträge.